Eisenhertz SynthPop: Musikvideo zur letzten Droge

Eine Sommernacht, 2005 oder 6: Zwei Cops hatten uns in Dresden auf der Bergstrasse angehalten, und zwar genau hier.  Das ist ein paar hundert Meter nach einer fiesen Kurve, die auf eine steile Abfahrt folgt, in der man mit dem Longboard locker 80 Sachen draufkriegt. Was zwei unserer Jungs auch gemacht haben, einer davon unser Stuntman der Droge . Ich selbst bin im Auto mit hinterher gefahren, zum zweiten Mal in Folge und genau das war das Problem. Ein Anwohner hatte die Bullen gerufen, und die kamen auch prompt und warteten unten. Einer unserer Boarder konnte noch abhauen und sein Gras in einen Busch schmeissen, aber unseren Stuntman hatten sie hochgenommen. Ich hatte die Abfahrten natürlich gefilmt, aus der Dachluke unseres alten Passats heraus. Die Cops wollten also meine Kamera. Und um die Sache zu entschärfen, hatte ich die auch rausgerückt. Aber nicht, ohne vorher auf REC zu drücken.  

An der Stelle kommt Eisenhertz ins Spiel: Ich wollte meine Kamera wieder haben, aber die Cops waren inzwischen damit im Streifenwagen verschwunden und hatten sich unwissentlich selbst gefilmt. Bis sie es dann doch bemerkt hatten. Danach wollten die Cops sie aufs Verrecken nicht mehr hergeben. Es war Samstag Nacht halb Drei und der Einzige, der mir helfen konnte, war mein Kumpel bei Eisenhertz. Der nämlich Anwalt ist. Er war gerade mit einem Gig in Halle fertig, als er ans Telefon ging. Dann stritt er sich eine Weile mit unseren Bullen rum, bis wir schließlich die Kamera wieder hatten. Allerdings ohne Tape. Das Tape kam Wochen später per Post - sie hatten den kompletten Downhill gelöscht, wie auch den Downhill vom Vortag. Immerhin blieb es dabei, ich schätze die Sache ist also gut ausgegangen. Sogar das Gras hatten wir wiedergefunden.

Die SynthPop-Band Eisenhertz aus Halle hat immer viel mit unserem Footage gearbeitet. Das ist der Kurzfilm »Deine Sinne«